Die Tour des ersten Tages begann demnach mit einer zweistündigen Verspätung. In Kitzbühel angekommen (ca. 11:30) begaben wir uns auf die Suche nach dem Kitzbüheler Rathaus, dem Ausgangspunkt laut Roadbook. In der größten Hitze (>30°C) begannen wir um 11:50 den Aufstieg zum Hahnenkamm, wobei wir die MTB-Strecke wählten. Endlos scheinende Windungen auf dem durchwegs sehr steilen Schotterweg (Makadam) brachten uns ans Ziel in 1800m Höhe zur Ehrenbachhöhe, von dort ging’s weiter über die Jufenalm zum Pengelstein (1938m). Schon an dieser Stelle durften wir feststellen, wie wichtig das Roadbook ist, dabei allerdings immer die richtige Verwendung vorausgesetzt. Beim Pengelsteinsee konnten wir einer liegengebliebenen MTB-Fahrerin helfen. Diese hatte wohl einen Ersatzschlauch bei sich, aber ohne Luftpumpe… Wäre lustig geworden, das Fahrrad aus 2000m Höhe ins Tal zu schieben bzw. sogar zu tragen.

Wir kreuzten die Alm bis zum Weg auf die Usterkaralm (1640m) und weiter bis zur Abzweigung auf den Aschauer Höhenweg. Auf der Usterkaralm bescherte uns die mangelnde Übung mit dem Roadbook ein paar zusätzliche Kilometer und Höhenmeter… Dem Aschauer Höhenweg folgten wir bis zum Stangenjoch (1713m), die letzten Meter fluchend und schiebend, der im Internet versprochen Ausbau dieses Stücks zu etwas Fahrbarem hatte wohl noch nicht stattgefunden. Sowohl die Hitze als auch das Schieben empfanden wir als etwas Außerordentliches, denn wir wussten ja noch nicht …

Belohnt wurden wir durch eine herrliche Abfahrt zur Baumgart Grundalm. Von einem nahenden Gewitter getrieben hetzten wir weiter und bogen 40m zu früh auf einen falschen Weg ein, welcher bei einem eindrucksvollen Fahrverbotsschild endete. Wieder auf dem richtigen Weg fuhren wir weiter zur Geisel Hochalm. Nach dem Kräfte raubenden Anstieg (ein nächtliches Gewitter hatte der Strasse stark zugesetzt) wäre uns eine Stärkung auf der Geiselhochalmhütte gerade recht gekommen, der Hüttenwirt konnte diesem Wunsch allerdings nicht entsprechen. Nudeln hatte er nicht, Speck wollten wir nicht. Daher ging’s unmittelbar weiter am Wildkogel vorbei zum höchsten Punkt des Tages (2107m) und dann zum Wildkogelhaus. Auch dort fanden wir keine Labe, einerseits befand sich das gute Haus gerade im Umbau, des Weiteren erschien es uns irgendwie ungepflegt. Nach Studium des Roadbooks durften wir feststellen, dass der Autor das Wildkogelhaus als Abstecher eingeplant hatte und wir zur Erreichung des ursprünglichen Weges 100 Höhenmeter zurück müssten. Unwillens dies zu tun, verzichteten wir auf die im Buch zur Tour angepriesene Singletrail-Abfahrt und wählten den Makadam nach Bramberg am Wildkogel. Wahnsinn, von gut 2000m runter auf 858m, feinste Schotterstrasse, einfach empfehlenswert!! Unten angekommen fuhren wir noch nach Neukirchen am Großvenediger (868m).