Der fünfte Tag (2657 hm, 64 km)
Untere & Obere Bischofalm - Ochsenbach Alm - Waidegger Alm - Straninger Alm - Casona di Lanza - Naßfeldalm

Im Tal startend, mussten wir zuerst die verlorenen Höhenmeter zum Gasthaus Dolling aufarbeiten, danach ging’s über die wunderschöne Untere und Obere Bischofalm zur Dr. Steinwender-Hütte. Hier zeichnete sich das Roadbook wieder einmal durch unverständliche Anweisungen aus, trotzdem gelangten wir wie gewünscht zur Ochsenbach Alm. Von dort ging’s weiter zur Achornachalm, wo der erste große Defekt auftrat. Ich verlor eine Schraube, welche den Cleat am Schuh festhält. Daraus resultierte, dass der Schuh sich nicht mehr vom Pedal trennen wollte. Sehr gefährlich! Auf der Achornachalm konnten wir mittels ausgeborgtem Schraubenzieher den Schuh lösen und den Cleat mittels Ersatzschraube wieder festziehen. Dort nutzten wir auch die Gelegenheit und gönnten uns jeweils eine Käseplatte. Was folgte, war ein geschmacklicher Hochgenuss. Allein diese Platte lässt es sinnvoll erscheinen, diese Alm, welche tatsächlich im letzten Eck liegt, aufzusuchen.

Über die Waidegger und die Straninger Alm führte uns der Weg erneut nach Italien. Kaum hatten wir die Grenze zu Italien passiert, durften wir uns erneut von italienischem Asphalt durchrütteln lassen. Vorbei an der Casera Valbertad Alto, der Casera Valbertad Bassa und der Casera Plan d. Barbacis gelangten wir zur Casera di Lanza, von welcher aus der Weg zum Rattendorfer Sattel führte. Beim Aufstieg (fahrbar, italienischer Asphalt) verfehlten wir durch Unachtsamkeit den Weg und landeten im Val Dolce – ist schön und süß, allerdings leider auch eine Sackgasse. 200 Höhenmeter und einige Kilometer umsonst. Das allein wäre nicht so schlimm gewesen, hätte sich nicht gleichzeitig ein Gewitter zusammen zu brauen begonnen. Dieses erwischte uns. Mit größter Mühe konnten wir uns vor diesem über den Sattel in die Rattendorfer Hütte retten. Erneut stellte sich unsere Regenbekleidung als brauchbar heraus.

Auf der Rattendorfer Hütte konnten wir einen weiteren kulinarischen Höhepunkt verzeichnen. Die Wirtin verköstigte uns mit einem Almg’röstel… herrlich!! Nachdem der Regen auszusetzen begonnen hatte, fuhren wir weiter - mit dem Ziel, auf der Tressdorfer Alm zu übernachten. Auf dem Weg dorthin ereignete sich der zweite Defekt. Erneut erwischte es mich. Eine Schraube (von zwei), welche den Bremssattel am Rahmen befestigten sollte, hatte sich bei voller Fahrt gelöst. Gott sei Dank passierte dies beim hinteren Rad. Dadurch wirkte sich die Vollblockade des Rades nicht allzu gefährlich aus. Der Mountainbiker-Shop wird da wohl noch einiges zu erklären haben… Glücklicherweise fanden wir die Schraube und konnten den Defekt reparieren. Währenddessen setzte der Regen wieder ein. Auf der Tressdorfer Alm wurden wir wider erwarten abgewiesen, daher blieb uns nichts anderes übrig, als den Weg über die Schipisten zum Nassfeldpass fortzusetzen. Ziemlich durchfroren und müde erreichten wir schließlich dieses Ziel und fanden im Hotel Berghof eine Topunterkunft.