Der zweite Tag (2365 hm, 104 km)
Neukirchen - Krimmler Achental - Birnlücke - Sand in Taufers - Bruneck - Oberolang

Über die Hauptstrasse gelangten wir von Neukirchen zum Bahnhof Krimml, von dort aus ging’s kurz über den Tauernradweg nach Krimml, ab dort auf der Hauptstrasse weiter Richtung Krimmler Achental. Nach dem ersten Tunnel bogen wir auf den Makadam zum Krimmler Achental, wobei sich uns immer wieder wunderbare Einblicke auf die Krimmler Wasserfälle offenbarten. Ein „Highlight“ dieser Strecke stellt ein 300m langer unbeleuchteter Tunnel dar, schwarz, dunkel, unheimlich… Nach einigen Kilometern kamen wir ins wunderschöne Krimmler Achental, einem endloses scheinenden Tal, welches sich beinahe eben bis zu den Gletschern des Großvenedigermassivs erstreckt. Aus jedem kleinsten Stein spritzte ein kleines Bächlein hervor, welches unten weiter die Krimmler Wasserfälle speist.

Unser Weg führte uns knapp unter den Fuß des Gletschers, in 1800m Höhe. Knapp nach Beginn der Drahtseilbahn zur Warnsdorfer Hütte mussten wir absteigen, schiebend bewältigten wir eine Drahtseilübung über ein schmales Brett, hierbei einen Wildbach überquerend. Ab nun ging’s - das Rad tragend - rauf zur Birnlücke auf 2665m, dem Dach dieser Alpenüberquerung. Das Salz in der Suppe hierbei waren einige Schneefelder, welche der hohen Hitze getrotzt haben und die wir überqueren mussten. Motivation fanden wir in der schönen Sicht auf den Krimmler Kees und im Irrsinn der Anstrengung selbst.

Oben angekommen folgte ein teilweise fahrbarer Singletrail zum Birnlückehaus. Überwältigend war der Blick auf die Dreiherrenspitze und das Prettaukees. Ab der Hütte ging’s definitiv schiebend hinunter auf 1842m. Obgleich die Stufenbautechnik auf diesem Weg den einen oder anderen Wandersmann verzücken möge, uns fehlte das Verständnis…

Bis Kasern folgten wir dem Makadam, ab dort ging’s auf der Hauptstrasse nach Sand in Taufers. Dort wechselten wir auf den Riesenferner Radweg und machten schnelle Kilometer nach Bruneck. Ab dort hielten wir uns erneut an das Roadbook. Wir beendeten die Tagestour in Oberolang, nachdem wir es geschafft haben uns nach 100km und 3000 Höhenmetern erneut zu verfahren. Ursprünglich war geplant, bis nach Innichen zu fahren, der Versuch des Roadbook-Autors jeglicher Zivilisation aus dem Wege zu gehen und ein undurchschaubares Netz an Seitenstrassen überforderte uns. Dafür konnten wir in Oberolang wunderbare Spaghetti in unsere hungrigen Mägen stopfen.